Kirgistan Workshop

Fotoreportage
Christine Prantauer und Monika K. Zanolin begleiten Lies Bielowski auf ihrem Filzworkshop in Kirgistan, 2001.

Text von Christine Prantauer

1. Ländlicher Alltag in der Region Tüp/Nordkirgisien ; Nomadentum und seine Veränderung
2. Gesellschaftlicher und historischer Hintergrund
3. Landschaftliche Eindrücke
4. Urbane Eindrücke; Bischkek und Provinzstädte

Im Zug der Dokumentation eines Filzworkshops im Norden Kirgisiens verbrachten wir im letzten Sommer einige Zeit in diesem Gebiet und in der Hauptstadt Bischkek. Der Filzworkshop der Künstlerin Lies Bielowski mit Frauen aus Kirgisien, Kasachstan und Tadschikistan war Teil eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts der Universität Bern zur Nutzung der zentralasiatischen Hochweiden.
In diesem Zusammenhang hatten wir mit Hilfe unserer Dolmetscherin die Möglichkeit wesentliche Aspekte des Lebens der Landbevölkerung – insbesondere der Situation der Frauen – kennenzulernen.
Das Alltagsleben ist gekennzeichnet vom Strukturwandel seit dem Ende der Sowjetära: Privatisierung, Preisliberalisierung und Reduzierung der öffentlichen Einrichtungen und des Sozialstaates führen zu Arbeitslosigkeit und Armut. (Laut einer UNDP-Untersuchung gelten zwei Drittel der Bevölkerung als arm, davon leben 84% im ländlichen Raum.) Die schwierigen Bemühungen das Existenzminimum zu erwirtschaften – im Kleinhandel, Kleingewerbe, in der Substitutionswirtschaft, als Tagelöhner in der Landwirtschaft – sind sowohl in der Stadt als auch am Land sichtbar.
Die landschaftliche Schönheit Nordkirgisiens mit dem Tien Schan-Gebirge, dem Issyk-kulsee, den Hochweiden …..ist ebenso Teil des Artikels wie die verschiedenen Eindrücke von der Hauptstadt Bischkek mit ihren unterschiedlichen Nationalitäten (Kirgiesen, Russen, Usbeken, Kasachen …..) und den Gegensätzen zwischen Tradition und Moderne.