Fragmentarium ohne Fixstern

Fragmentarium ohne Fixstern


1997 Innsbruck, Autonomes Frauen-Lesben Zentrum
S-VHS Ausschnitte, 3 Min. der 10 Minuten Lichtbildinstallation.

Thema: Sexualität und Identität

Ein Gemeinschaftsprojekt mit Angela Zwettler.
Angela Zwettler griff das Thema Sexualität und Identität über eine skulpturale Figur und Bildkollagen auf, während ich durch verschiedene Lichtbildprojektionen die Frage stellte, inwiefern Fotografien hetero- oder homosexueller Frauen einen sichtbaren Hinweis ihrer sexuellen Orientierung und Identität erkennen lässt.

Sexualität: „Schlangenbiss im Fischmund

Skulpturen aus Papiermaschee, Holz, Gips, Spachtelmasse, Band mit Andre Hellers Text: Misstraue der Idylle, sie ist ein Mörderstück – Schlägst du dich auf ihre Seite, schlägt sie dich zurück!

Identität und Sexualität: Personal Identity ohne Fixstern

Lichtbild Installation (Fragmentarium ohne Fixstern)
Super 8, Video 8, S-VHS, Dias, Diaprojektor, Super8 Projektor, Beamer, Plexiglas mit Diastreifen, Sofa, Bilderrahmen, Leinwand, Taschenlampe, Nylonfäden, Geräusche der Projektionsgeräte.

Beschreibung der Installation

Die Installation bespielte über einen Zeitraum von ungefähr zehn Minuten eine weiße Wand, ein weißes Sofa, einen Bilderrahmen mit weißen Flächen auf beiden Seiten, eine Leinwand sowie Zwettlers Figur und Bilder.
Serielle Fotografien von 18 Frauen und ein Film am Sofa wurden im Rhythmus der Betriebsgeräusche der Projektoren in unterschiedlich schneller Abfolge auf die Projektionsflächen geworfen.
Die laufenden Projektionsgeräte – Diaprojektor, Video-Beamer und Super-8-Projektor – erzeugten eine aufdringliche Geräuschkulisse, die an eine Produktionsmaschine in einer Fabrik erinnerte.

Die Performance der Lichtinstallation begann mit dem Loslassen des Bilderrahmens, der an zwei Nylonfäden hing, die zuvor von Hand eingedreht wurden. Anschließend wurde die Taschenlampe an ihrem langen Faden hochgehalten und damit in eine pendelnde, regelmäßige Bewegung gebracht. Ihr Lichtstrahl beleuchtete kurz die Plexiglastafel mit allen Fotografien der Frauen und die dunkleren Bereiche der Installation wie ein schwenkender Überwachungsscheinwerfer.
Dann wurden die Projektoren eingeschaltet und alle weißen Flächen bespielt; das Sofa, die Leinwand und den Bilderrahmen. Der Bilderrahmen verzerrte beim Drehen die Lichtbilder. Vom eigenen Schwung seiner anfangs schnellen Kreisbewegung wechselte er mehrmals in die Gegenrichtung, bis er allmählich verlangsamte und nach ungefähr 10 Minuten stillstand – zugleich das Ende der Performance. Das Bildmaterial der Projektoren lief zeitversetzt aus und endete jeweils leise geworden als weiße Lichtfläche.

Die begehbare Installation war so angelegt, dass jeweils nur ein Teil der Projektionen sowie eine bestimmte Perspektive auf die Figur wahrgenommen werden konnte.