Das Bildnis eines behinderten Mannes
Videoinstallation
2006 Schloss Ambrass, Innsbruck
Konzept: in Zusammenarbeit mit Petra Flieger
Kamera, Schnitt, Installation
DV Pal 16:9, monochrom
links – mitte – rechts, 3 Videos auf 3 Monitoren, jeweils 625 Sekunden lang, in Endlosschleife und ohne Ton.
Diese Installation entstand im Auftrag von TRAFO unter der Leitung von Dr. Petra Flieger und Prof.Dr. Volker Schönwiese für das Forschungsprojekt „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ und wurde im Schloss Ambrass 2006 als Teil einer großen Ausstellung gezeigt.
Informationen zum gesamten Forschungsprojekt „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ aus dem 16. Jhd. finden sie im BIDOK
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Ausstellungsüberblick
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Schau S How Video Installation
Was macht eine Person aus? Ein Körperteil? Ein Leib? Der Kopf? Der Blick?
Hin und zurück schauen/sehen/starren – gegenseitiger Blickkontakt auf Augenhöhe

Auf drei horizontal angeordneten Monitoren sind Bildausschnitte von 13 Personen zu sehen. Die Video-Player laufen möglichst parallel an; leichte Abweichungen in der abgestimmten Sequenz der drei Videos im Loop sind Teil des Konzepts.
Die Installation eröffnet den Betrachter*innen die Möglichkeit, den sonst gesellschaftlich tabuisierten langen Blick auf eine Person zu richten.
Jeder der 3 Monitore zeigt nebeneinander einen Ausschnitt einer Person mit oder ohne Behinderung. Drei Kameras starren jeweils 40 Sekunden lang auf einen Körperteil und erzeugen damit einen bewusst indiskreten Blick.
Die gefilmte Person hält den Blick ins Objektiv, wodurch die Betrachter*in ebenso einem indiskret langen Anstarren ausgesetzt wird.
Was geschieht mit der Betrachter*in, wenn sie den langen Blick auf die – auch behinderten – Körperteile einer Person richtet und gleichzeitig deren Blick auf sich selbst spürt? Welche Wirkung entfaltet die Intimität eines anhaltenden Blickkontakts auf Augenhöhe?
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Petra Flieger
Experimentelle Film-Installation (ohne Ton) „SCHAU S HOW“ von Monika Zanolin im Rahmen der Ausstellung (2006/2007) zum Forschungsprojekt „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ aus dem 16. Jhd.
Eine 10min-Film-Installation, in der mit 3 Monitoren über Bildausschnitte die 13 am Projekt beteiligten Personen porträtiert wurden, eine Selbst(re)präsentation der gesamten Projektgruppe in Analogie zum Bildnis des Behinderten Mannes aus dem 16. Jhd. :
Gesichter ohne Körper, Leiber ohne Kopf, einzelne Körperteile, Bildausschnitte begrenzen den Blick auf die Person als Ganzes. Die Videoinstallation nimmt den Leitgedanken des Blickes und der Dualität Geist–Körper auf. Zu sehen sind die Gesichter, die Oberkörper sowie ein jeweils individuell ausgewählter Körperteil der ProjektmitarbeiterInnen, die einzelnen Teile werden asynchron und verschoben projiziert, eine Zuordnung von Kopf zu Körper oder Körperteil ist dadurch nur sehr schwer möglich.
Was macht eine Person aus? Ein Körperteil? Ein Leib? Der Kopf? Der Blick?
Wie vermag der Blick zu berühren, wann greift er an?
Die Kamera blickt auf die Gesichter, Leiber und Körperteile der Porträtierten, die Porträtierten zeigen sich und blicken zurück.
Hier gehts zur Dokumentation des gesamten Forschungsprojekts „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ aus dem 16. Jhd. im BIDOK